Breitbandausbau in der Gemeinde Stauchitz

Übersichtsplan des Breitbandnetzes der Gemeinde Stauchitz, grau markiert sind die Ortsbereiche, in denen Hausanschlüsse verlegt werden.

Wer einmal in unserer Nachbargemeinde Naundorf durch die Ortsteile Hof, Reppen oder Raitzen fährt, sieht überall aufgerissene Straßen und viele kleine Baustellen und manch einer fragt sich, was wird da wohl gebaut. Der Landkreis Nordsachsen erschließt zurzeit die genannten Ortsteile mit Glasfaseranschlüssen. Aus diesem Grund gehen auch bei uns vermehrt Nachfragen ein, wie der Stand der Erschließung mit Glasfaseranschlüssen bei uns ist.

Wie wir bereits berichtet haben, werden wir ein eigenes Glasfasernetz errichten, an das all die Grundstücke im Gemeindegebiet angeschlossen werden, die nicht durch die Deutsche Telekom mit schnellem Internet versorgt werden. Hauptsächlich betrifft das die Ortsteile Bloßwitz, Dösitz, Gleina, Groptitz, Hahnefeld, Ibanitz, Kalbitz, Panitz, einen Teil von Plotitz, Pöhsig, Prositz, die Grundstücke am Bahnhof Seerhausen, Steudten, Treben und Wilschwitz. Alle betroffenen Grundstückseigentümer wurden von uns bereits schriftlich informiert.

Im Laufe dieses Jahres wurde durch das von uns beauftragte Planungsbüro Drees & Sommer aus Leipzig die notwendige Planung aufgestellt. Da sich das zu errichtende Glasfasernetz quasi über das gesamte Gemeindegebiet erstreckt, waren die Planungen entsprechend umfangreich. So mussten unter anderem erst einmal alle Bestandsunterlagen für alle erdverlegten Leitungen ermittelt werden (Wasser, Abwasser, Strom, Straßenbeleuchtung, Gas, Telefon usw.), damit die neuen Glasfaserleitungen auch Platz im Untergrund finden. In manchen Bereichen wird es da tatsächlich schon ganz schön eng. Auch mussten Genehmigungen der verschiedenen Straßenbaulastträger eingeholt werden, damit wir unsere Leitungen auch in fremde Straßen (Kreis-, Staats- und Bundesstraßen) verlegen dürfen. Am Schwierigsten gestaltete sich die Genehmigung der drei notwendigen Bahnquerungen.

Schwierigkeiten bei den Planungen bereiten auch regelmäßige Änderungen der Förderrichtlinien, die eine umfangreiche Umplanung nach sich ziehen. So wurde zum Beispiel festgelegt, dass Schulen, die von der Deutschen Telekom nicht ausreichen mit Brandbreite versorgt werden können, mit an das zu errichtende Glasfasernetz angeschlossen werden, auch wenn diese Schulen in von der Telekom versorgten Gebieten liegen. So war das auch bei unseren Schulen. Die Oberschule in Stauchitz und die Grundschule in Ragewitz wurden daraufhin zusätzlich in unsere Planungen aufgenommen, obwohl sie vorher als „versorgt“ galten. Dann kam eine ähnliche Regelung für Gewerbegebiete, wie zum Beispiel das Gewerbegebiet in Seerhausen. Da musste zusätzlich untersucht werden, ob dieses Gewerbegebiet die Kriterien der Förderrichtlinie erfüllt. Das war aber leider nicht der Fall, so dass wir diese Grundstücke nicht mit an das Glasfasernetz anschließen können.

Die letzte Änderung der Richtlinie betraf die Frage, ob Grundstücke, die direkt an der von uns zu bauenden Trasse liegen, mit angeschlossen werden können oder nicht. Das war eigentlich bisher strikt ausgeschlossen, da diese Grundstücke ja von der Deutschen Telekom als „versorgt“ gemeldet wurden. Mittlerweile können wir aber auch diesen Grundstücken einen Anschluss anbieten, zumindest bis zu Grundstücksgrenze. So verlegen wir beispielsweise unsere Trasse von Panitz aus entlang der B 169 und weiter am alten Gemeindeamt in Stauchitz vorbei auf der Riesaer Straße Richtung Dösitz. Alle Anlieger in Stauchitz (also die komplette Riesaer Straße) waren bisher von einem Anschluss ausgenommen. Das hat sich nun geändert. Wir können diesen Anliegern nun anbieten, zumindest bis zur Grenze zwischen öffentlicher Straße und dem privaten Grundstück ein Breitbandrohr zu verlegen, der Anschluss bis zum Wohnhaus muss dann voraussichtlich selbst verlegt werden. Aber einige Dinge sind selbst bei dieser Lösung noch nicht geklärt, so zum Beispiel die Frage, ob die Grundstücke, die sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden, auch durch uns angeschlossen werden können. Diese und ähnliche Fragen befinden sich immer noch in der Klärung. Über alle Änderungen, die sich dadurch noch ergeben werden, informieren wir die betroffenen Grundstückseigentümer schriftlich.

Nach dem die erneuten Änderungen in unsere Planung eingearbeitet wurden, werden wir die Gesamtleistungen öffentlich ausschreiben. Das wird eine für unsere Verhältnisse sehr große Baumaßnahme werden, so werden mehr als 30 Kilometer Breitbandrohr in die Erde verlegt und nach jetzigem Stand ca. 340 Hausanschlüsse mit ca. 1.200 Metern Hausanschlussleitung errichtet. Nachdem ein Bauunternehmen gefunden wurde, wird durch uns der abschließende Fördermittelbescheid beantragt und dann sollte der Bau im zeitigen Frühjahr beginnen. Ob wir das gesamte Glasfasernetz bis zum Ende des nächsten Jahres fertiggestellt haben werden, wage ich nicht zu prognostizieren, aber wir geben und große Mühe. Über den weiteren Verlauf des Projektes werden wir Sie hier in der ersten Stauchitzer Zeitung auf dem Laufenden halten.

Dirk Zschoke

Foto: Übersichtsplan des Breitbandnetzes der Gemeinde Stauchitz, grau markiert sind die Ortsbereiche, in denen Hausanschlüsse verlegt werden.