Klipphausen: Finale beim Schulbau

Ende April soll der neue Schulkomplex in Ullendorf fertig sein. Handwerker malern Räume, sind bei der Feinmontage oder gestalten noch Außenanlagen…

Jetzt geht es in die Finalrunde. Der neue Schulkomplex der Gemeinde an der Taubenheimer Straße in Ullendorf ist fast vollendet. Handwerker sind noch zügig beim Innenausbau. Räume werden gemalert, Sanitärtechniker und Elektriker sind bei der Feinmontage, Trockenbauer verrichten letzte Arbeiten. Auch Außenanlagen vor der Schule werden noch angelegt. Ins Blickfeld fallen hier die Konturen von Kleinbuchstaben. Aus Betonelementen Pflasterhat die Baustein Meißen GmbH bereits ein o und ein k angelegt. Ein kleines e wird noch folgen. Die Buchstaben sollen für „evangelische oberschule klipphausen“ stehen.

„Ende April soll bauseitig der neue Schulkomplex fertig sein“, sagt Bürgermeister Mirko Knöfel. Knapp 15 Millionen Euro wird das Ganze kosten. Die neue Zweifeld-Vereinssporthalle schlägt da mit 4,5 Millionen zu Buche, der Oberschulbau mit zehn Millionen. Der Freistaat Sachsen steuert für den Schulbau eine 60-prozentige Förderung bei, für die Sporthalle 50 Prozent.

 

Dank vom Bürgermeister
Für den Bürgermeister war diese Großbaustelle der Gemeinde eine rechte Freude. „Die Leute haben super gearbeitet, die Qualität stimmt. Der Bauablauf erfolgte gut organisiert und termingerecht. Die Planer hatten alles im Griff“, sagt Mirko Knöfel. Er spricht schon jetzt den Bauarbeitern und weiteren Beteiligten ein herzliches Dankeschön für ihre Mühen aus.

 

 Umzug zu Himmelfahrt
„Wir freuen uns schon sehr auf die neue Schule“, sagt Daniela Vogt, Leiterin der Evangelischen Oberschule Klipphausen. Zu Christi Himmelfahrt im Mai soll der Umzug vom jetzigen Interimsquartier der Schule im Barackenkomplex in Ullendorf an der S 177 gegenüber dem Gartenbaumarkt Landmaxx in das neue Domizil erfolgen. Tische, Bänke, Stühle, Schränke, Regale, Bilder,  interakive Tafeln, mobile Whiteboards, Tablets, Werkbänke, Maschinen und Geräte sowie weitere Lehrmittel und viele Unterrichts- und Projektmaterialien und anderes gehen da mit auf die kurze Reise bis zur Taubenheimer StraßeTreppenaufgang. Eltern der Schüler werden den Umzug in Eigenregie meistern. Zu Himmelfahrt wird es nur eine kleine Eröffnung des neuen Komplexes im engen Kreis geben. Corona setzt auch hier ein Stoppzeichen. „Im Sommer oder Herbst wollen  wir dann zu einem Tag der offenen Tür im neuen Schulkomplex einladen“, so der Bürgermeister. Die interessierte Öffentlichkeit hat dann gute Gelegenheit, sich vor Ort zu überzeugen, welche Bedingungen Schüler und Lehrkräfte hier haben.

 

Ab Sommer acht Klassen
In den Baracken in Ullendorf war die Evangelische Oberschule gut anderthalb Jahre untergebracht, vorher in Räumen der Grundschule in Naustadt. 2017 wurde die Evangelische Oberschule Klipphausen, deren Träger der Christliche Schulverein Wilsdruffer Land ist, gegründet. Insgesamt 156 Schüler der Jahrgangs-Klassenstufen fünf bis acht werden im Frühjahr in der neuen Oberschule lernen. Derzeit sind es sechs Klassen, mit Beginn des neuen Schuljahres 2021/22 werden es dann acht sein, und zwar zwei fünfte Klassen, zwei sechste, zwei siebente und jeweils eine achte und eine neunte. Die Schüler wollten im vergangenen Dezember schon mal vorab ihr neues Domizil an der Taubenheimer Straße in Ullendorf in Augenschein nehmen. Doch der Besuchstermin fiel leider aus. Corona ließ das nicht zu.

 

Michael Hegenbart Michaelvom Bauamt der Gemeinde Klipphausen kennt diese Großbaustelle aus dem Effeff. Der 38-Jährige ist hier Projektmanager, nimmt mit Einfluss darauf, dass beim Bau die Belange der Gemeinde gewahrt bleiben. „Wir sind sehr zufrieden. Ein solider Bau, der Ablauf stimmte“, bemerkt er. Dass dieser Schulbau nach seiner Ansicht eine Erfolgsgeschichte wird, sei auch mit darauf zurückzuführen, dass Bauleitung, Planer, Bauunternehmen und die Gemeinde als Bauherr eng miteinander kooperierten, dass auch unbürokratisch und rasch Hinweise und Vorschläge bei der Bauausführung umgesetzt wurden und dass ein gutes Klima des Miteinanders herrschte. „Es funktionierte eben“, meint Michael Hegenbart, der in Sachen Baubetreuung der Gemeinde versiert ist und zum Beispiel auch den Bau des neuen Abwassernetzes in Robschütz mit in Regie hat.

 

Rundgang im Schulkomplex
Der 38-Jährige zeigt bei einem Rundgang im Schulkomplex, was seit dem Baustart im Juni 2019 bisher alles geschaffen wurde und was bis zur Übergabe noch zu tun ist. In der Zweifeld-Sporthalle ist schon der Sportboden drin. Die Nossener Sportboden-Firma Hoppe hat diesen gebaut. Die Prallschutzwände an den Seiten und im oberen Teil die Lärmschutz-Platten sind ebenso angebracht. Auch die Halterungen für die Basketballkörbe wurden bereits installiert. Auffallend die Markierungen auf den Spielflächen – weinrot, grün, schwarz, blau und gelb. Volleyball, Basketball, Handball, Badminton und weitere Sportarten und Spiele können hier einmal ausgetragen werden. Farblich ist alles gut abgestimmt. Die hellbraunen Prallschutzwände, die weißen Lärmschutzplatten und der beigefarbene Sportboden, wo die Spielfelder grau abgesetzt sind, bilden einen schönen Kontrast und zugleich in der Gesamtheit eine einzigartige Harmonie.

Im oberen Teil der Halle wurde in den Vereinsräumen schon ein gelber PVC-Belag gelegt, im Zugang auf der Galerie ist es ein roter. Als Brüstung auf der Galerie kommen noch Glasplatten dran. Die Halterungen für die Sitzplätze der Zuschauer wurden schon montiert. Im oberen Hallenteil sind die Vereinsräume sowie mehrere Komplexe mit Umkleidekabine und Sanitärtrakt mit Duschen und WC bis auf die Montage der Ausstattungen fertig. Sanitärtechniker und Elektriker werden hier noch zu Werke gehen. Auch in diesem Bereich der Halle ist die Farbgebung der Fliesen, PVC-Beläge und Wände stimmig. Im unteren Teil der Halle auf der Ebene der Spielfelder befinden sich an der Seite unter anderem zwei Räume für Lehrer und Übungsleiter, die eine große Glasfront haben. Auch Technikräume sind hier, so für Heizung und Lüftungsanlagen, ebenso ein Behinderten-WC, ein Arztzimmer und Geräteräume. An der Hallenseite wurden auch schon zwei große Whiteboards angebracht. Hier können den Schülern und Sportlern Infos zum Sportgeschehen vermittelt werden.

 

In der HeizzentraleMicha und Frau fallen die vielen Rohrleitungen auf. „Sowohl die Sporthalle als auch das Schulgebäude werden von hier aus mit Wäme versorgt“, sagt Michael Hegenbart. Eine Gasbrennwerttherme mit einem entsprechenden Verteilsystem ermöglicht das.

 

50 Fahrradständer angebracht
An der Sporthalle ist der Parkplatz schon angelegt. Über 50 Fahrradständer wurden an der Hallenseite installiert. Der Kunstrasenplatz mit seinem satten Grün und den weißen Markierungen darauf und die Laufstrecke mit dem roten Tartanbelag bilden ein schönes Ensemble. An den Fußballtoren müssen noch die Netze eingehangen werden. Ein neues Gerät mit zwei Drahtbesen zur Pflege des Kunstrasens steht auch schon an der Seite.

Vor der Sporthalle als auch zum Eingang des Schulgebäudes zu wurden in den angrenzenden Anlagen bereits Bodendecker und größere Sträucher gepflanzt. Doch Vorarbeiter Thomas Röhrig von der Baustein Meißen GmbH ist stinksauer. Mit seinen Kollegen hat er bereits den Sport- und den Parkplatz gebaut, die Fahrradständer installiert und Freizeitflächen angelegt. Jetzt sind sie bei der Gestaltung der Außenanlagen vor dem Schulgebäude. Dort haben aber bislang Unbekannte schon einige der neu gepflanzten Sträucher gestohlen. Es gähnen leere Pflanzlöcher. „So ein Frevel, keine Achtung vor dem Geschaffenen“, bemerkt er.

 

Boulderwand zum Klettern
Vor dem Schulgebäude entsteht im linken Bereich zur Sporthalle zu eine wassergebundene Wegedecke, und im rechten Areal wird Betonpflaster eingebracht. Der Schotter als Unterbau liegt schon. Auch die Freizeitflächen hinter der Schule hat dieses Meißner Unternehmen geschaffen, so auch eine Boulderwand zum Klettern aufgestellt. „Tischtennisplatten kommen hier noch hinzu“, sagt Thomas Röhrig.

 

Engagiert beim Innenausbau
In dem würfelförmigen Schulbau mit dem markanten  Lichthof, der viel Helligkeit verbreitet, ist der Ausbau im vollen Gange. Die Trockenbauer haben Decken und Wände schon weitgehend errichtet. Die Maler sind jetzt an der Reihe, haben bereits etliche der Räume weiß gestrichen. Maler Lars BlumMalermeister von der Firma Mothes aus Dohna ist gerade in einem Klassenzimmer im zweiten Obergeschoss bei der Sache. „ Eine schöne Baustelle. Wir kommen gut voran“, sagt der 44-Jährige. Im Lichthof soll die rechte Wand einen gelblichen Anstrich erhalten.

 

Die Elektriker haben jetzt ebenfalls viel zu tun. In einem Fachkabinett im zweiten Obergeschoss installiert Klaus Tischmann von der Firma Ramm aus Flöha gerade einen Schaltschrank. Auch die Medienzuleitungen für die Schülertische werden gemacht. Elektriker Marcel Zimmermann verbindet derweil im Hauswirtschaftsraum Kabelstränge miteinander, die von der Sporthalle hierher führen. „Die Verlegung der Kabeltrassen ist abgeschlossen. Wir sind jetzt bei der Feinmontage“, sagt der 26-Jährige aus Eppendorf im Landkreis Mittelsachsen.

Auch im Erdgeschoss wird jetzt der Innenausbau fortgesetzt, so auf der rechten Seite vom Eingang her, wo Mensa, separate Ausgabeküche und Cafeteria ihren Standort haben. Unter anderem müssen noch Fliesen gelegt werden, ebenso stehen noch Malerarbeiten aus. In der Mensa fällt durch die großflächige Glasfront viel Licht rein. Auch im angrenzenden Hauswirtschaftsraum für die Schüler, dem Werkraum, einem Vorbereitungsraum für Lehrer und auch in der Kapelle als Andachtsraum müssen unter anderem noch Maler und Bodenleger zu Werke gehen.

 

Über 30 Gewerke dabei
Der Kunstraum für Zeichnen hat eine Nordausrichtung, damit keine Sonne die Farbgebung beeinflusst. Links im Erdgeschoss wird die Schulverwaltung sein, wo es in den Räumen ebenfalls noch einiges zu tun gibt. In den oberen Stockwerken sind die Klassenzimmer der Jahrgangsstufen mit jeweils einem speziellen Raum, dem sogenannten Marktplatz, verbunden. Jedes Klassenzimmer hat ein großformatiges Fenster mit einem Sitzfeld zum Gang zu. Auf der rechten Seite des Lichthofes sind Vorbereitungsräume für die Lehrer. Im zweiten Stockwerk ist ein großer Raum auffallend. Dieser ist unter anderem für Musikunterrricht, Bibliothek und Veranstaltungen vorgesehen. Eine mobile Trennwand wird noch installiert. Auch in den angrenzenden Fachkabinetten für Physik, Chemie und Biologie ist noch der Ausbau im Gange. Mehrere Technikräume, ein Fahrstuhl, drei Treppenhäuser und eine automatische Gebäudeleittechnik gehören weiterhin zum Schulbau. Im Erdgeschoss der Schule werden noch Feinsteinzeugfliesen verlegt, und im ersten und zweiten Obergeschoss wird es Natur-Linoleum sein. Das Material besteht aus natürlichen Rohstoffen wie Leinöl und Korkmehl. Es ist ein strapazierfähiger, hochwertiger und rutschhemmender Bodenbelag.

Über 30 Gewerke sowie das Architekturbüro Dr. Hauswald aus Meißen und vier Fachplanungsbüros (für Sportplatzbau, Heizung-Sanitär-Gebäudeausrüstung, Elektro und Statik) waren beim Bau des Schulkomplexes einbezogen. Auch Bauleiterin Andrea Welzig vom Architekturbüro Dr. Hauswald freut sich, dass der Bau so gut vorankam. „Die BauleuElektriker waren engagiert und zeigten Einsatz“, sagt sie. Andrea Welzig hob ebenfalls das enge Miteinander aller Beteiligten hervor. So wurden auch Vorschläge, die noch während des Baus zum Beispiel für die Gestaltung oder Farbgebung von der Evanglischen Oberschule kamen, mit berücksichtigt.

 

Noch eine große Baumreihe
Gegen Ende April werden Sachverständige die Sicherheitstechnik in Schule und Sporthalle, so zum Beispiel die Brandmeldeanlage oder die Hausalarmanlage und weitere Einrichtungen, prüfen, damit alles gut funktioniert und mögliche Gefahren abgewendet werden können. Projektmanager Michael Hegenbart ließ am Ende des Rundgangs noch wissen, dass im Außengelände hinter den Freizeitanlagen für die Schüler sowie dem Sportplatz bis zum Kobitzscher Weg noch Landschaftrasen angelegt wird. Und auch eine große Baumreihe wird dann dieses Areal bereichern.

Text und Fotos: Dieter Hanke, 02.02.2021

Quelle: https://klipphausen.de/648-finale-beim-schulbau

,